Lohheide. Am vergangenen Sonntag, den 01. September 2024, fand der diesjährige Kreisfeuerwehrtag auf dem Gelände der Niedersachsenkaserne in Bergen-Belsen statt. Zu Beginn des Veranstaltungstages fanden sich die Orts-, Stadt- und Gemeindebrandmeister zur Dienstversammlung der Kreisfeuerwehr Celle ein, um die Berichte des Kreisbrandmeisters und der Funktionsträger entgegenzunehmen.

Kreisbrandmeister Volker Prüsse begrüßte hierbei alle Anwesenden und hieß unter anderem besonders den Landrat Axel Flader, den Ersten Kreisrat Frank Reimchen, den zuständigen Ordnungsamtsleiter Jochen Decker sowie die Abteilungsleiterin für den Abwehrenden Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungsdienst, Corinna Wiese, willkommen. Außerdem konnte Prüsse den Präsidenten des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK), Mirko Temmler, sowie Vertreter:innen der befreundeten Kreisfeuerwehren, der Polizei und weiterer Hilfsorganisationen begrüßen.

In seinem anschließenden Bericht berichtete Prüsse von den Herausforderungen des vergangenen Jahres. Er erwähnte die insgesamt 2.206 Einsätze im Jahr 2023, was einer Zunahme von fast 25% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bis Ende Juli 2024 wurden bereits 897 Einsätze registriert, was auf eine weiterhin starke Belastung der Einsatzkräfte hindeutet. Besonders ging Prüsse auf die Hochwassersituation zum Jahreswechsel 2023/2024 ein, die viele Einsätze erforderte und bei der auch Kräfte aus ganz Deutschland und Frankreich zur Unterstützung kamen. Besonders hob Prüsse die Notwendigkeit hervor, die Feuerwehren in Bezug auf Ausstattung und Ausbildung für das wachsende Anforderungsprofil weiter zu stärken.

Mit rund 3.300 aktiven Mitgliedern bleibt die Personalstärke der Kreisfeuerwehr Celle stabil auf einem hohen Niveau, was dem unermüdlichen Einsatz jeder einzelnen Feuerwehr zu verdanken sei. Dennoch betonte Prüsse die Notwendigkeit, weiterhin neue Mitglieder zu gewinnen und sich zukunftsorientiert und attraktiv aufzustellen.

Landrat Axel Flader dankte anschließend allen Anwesenden für die ehrenamtlich geleistete Arbeit und die Professionalität, mit der die Einsätze im Landkreis Celle absolviert werden. Er schätzt die vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr. Flader berichtete auch über weitere geplante Investitionen in der Leitstelle sowie über aktuelle Zahlen und Fakten bei den „mobilen Rettern“, die bereits erfolgreich in die Rettungskette bei Reanimationen integriert sind.

Der Präsident des NLBK, Mirko Temmler, berichtete über den Einsatz der niedersächsischen Löschflugzeuge bei Waldbränden in Nordmazedonien. Zudem gab er einen aktuellen Stand zur Aufstellung der GFFF-V-Einheiten in Niedersachsen, wobei er die Bedeutung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte für die erfolgreiche Arbeit dieser Einheiten unterstrich.

Neben dem Kreisbrandmeister trugen auch Kreisausbildungsleiter Sven-Redelf Jacobi, Kreiswettbewerbsleiter Wilfried Heins, Kreisjugendfeuerwehrwartin Sarah Jacobi und der stellvertretende Kreisbereitschaftsführer ihre Berichte vor. Letzterer ging dabei kurz auf die bevorstehende Großübung „Eichkater“ ein, die Ende September stattfinden wird. Diese Übung wird sich auf die Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden konzentrieren und zahlreiche Feuerwehrkräfte aus verschiedenen Bayern und Niedersachsen zusammenführen.

Im Anschluss an die Dienstversammlung traten die anwesenden Feuerwehrleute und Gäste auf der Freifläche an, um die 60 neuen Feuerwehrleute mit der förmlichen Verpflichtung durch den Kreisbrandmeister in die Kreisfeuerwehr Celle aufzunehmen. Kreisbrandmeister Volker Prüsse nutzte hierbei die Gelegenheit, um verdiente Kameraden für ihre langjährigen und herausragenden Leistungen zu ehren.

Besondere Anerkennung fand dabei Brandmeister Sven-Redelf Jacobi von der Freiwilligen Feuerwehr Groß Hehlen, dem das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Bronze verliehen wurde. Brandmeister Jacobi ist seit über 30 Jahren Mitglied in der Feuerwehr und hat in dieser Zeit stets bereitwillig zusätzliche Verantwortung übernommen. Seit 2009 ist er Mitglied der Schwerpunktfeuerwehr Celle Hauptwache, wo er unter anderem als Gruppenführer eingesetzt wurde und maßgeblich am Aufbau einer funktionierenden Dekon-Einheit beteiligt war. Nach seinem Wechsel zur Ortsfeuerwehr Groß Hehlen hat er auch dort Verantwortung übernommen und ist seit 2023 als stellvertretender Ortsbrandmeister tätig. Besonders wichtig war ihm von Anfang an die Ausbildung, sowohl auf Orts- als auch auf Kreisebene. Seit 2018 ist er Kreisausbildungsleiter und hat durch sein überdurchschnittliches Engagement die Kreisausbildung auch während der Corona-Pandemie aufrechterhalten. „Seine aktive Begleitung der Umstellung auf die modulare Truppausbildung unterstreicht sein kontinuierliches Engagement für die Feuerwehr.“, hob Prüsse abschließend hervor.

Ebenfalls mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz, allerdings in Silber, wurde Oberbrandmeister Reiner Runze von der Freiwilligen Feuerwehr Celle-Hauptwache geehrt. Oberbrandmeister Runze trat 1979 in die Jugendfeuerwehr Lohheide ein und wechselte 1986 in die Einsatzabteilung. Seit 1993 ist er Mitglied des 1. Zuges der Freiwilligen Feuerwehr Celle Hauptwache. In seiner über 44-jährigen Mitgliedschaft hat er in verschiedenen Führungsfunktionen Verantwortung übernommen. Zunächst als Gruppenführer, später als stellvertretender Zugführer und seit 2010 als Zugführer des 1. Zuges. Anfang 2024 übernahm er die Funktion des stellvertretenden Ortsbrandmeisters in der Schwerpunktfeuerwehr Celle Hauptwache. „Sein Engagement in der Einsatznachsorge und sein Einsatz für die Kameraden zeichnen ihn besonders aus und machen ihn zu einem unverzichtbaren Mitglied der Feuerwehr“, berichtet Prüsse abschließend.

Eine weitere Ehrung erhielt Hauptbrandmeister Ralf Greinus von der Freiwilligen Feuerwehr Weesen, dem ebenfalls das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber verliehen wurde. Hauptbrandmeister Greinus ist seit über 40 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und hat von Anfang an Verantwortung übernommen. Er war über 24 Jahre lang Ortsbrandmeister und seit 2000 auch Gemeindeausbildungsleiter. In dieser Funktion fördert er weiterhin die Ausbildung junger Kameraden. Von 2003 bis 2009 war er zudem stellvertretender Gemeindebrandmeister der Gemeinde Südheide. „Seine langjährigen Verdienste und seine herausragende Führung zeichnen ihn besonders aus und machen ihn zu einer tragenden Säule der Feuerwehr“, so Prüsse.

Des Weiteren wurde Hauptbrandmeister Heinrich Schepelmann für seine außergewöhnliche 75-jährige Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Nienhof mit dem Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen geehrt. Diese Ehrung ist besonders bemerkenswert und stellt eine seltene Auszeichnung dar, die nur wenigen Kameraden zuteilwird.

Weiter wurde Brandmeister Hans-Joachim Rufert von der Freiwilligen Feuerwehr Eschede mit dem Niedersächsischen Ehrenzeichen für aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr für seine 50-jährige Dienstzeit ausgezeichnet.

Nach Ende des offiziellen Teils konnten die anwesenden Feuerwehrleute und Ehrengäste der Musik des Feuerwehrmusikzuges Eschede lauschen. Weiter wurden einige Fahrzeuge der Bundeswehrfeuerwehr sowie neu beschaffte Fahrzeuge aus dem Landkreis Celle präsentiert. Bei guten Gesprächen verbrachte man den Tag, und der Landkreis Celle lud alle Feuerwehrleute zu einem Mittagessen als Dank für ihre Arbeit und ihr Engagement ein.

Text und Fotos: Marcel Neumann, Fachberater Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kreisfeuerwehr Celle